GegenStandpunkt |
Heft: 2-2004, Seite: 5, Umfang: 7 Seiten, Chronik (1), Kurztitel: Terror in Madrid
Madrid, 11.3.2004, 7:30 Uhr. Im morgendlichen Berufsverkehr explodieren in kurzer Folge in voll besetzten Nahverkehrszügen 10 Bomben. Der Anschlag ist Anlass zur Beendigung des Wahlkampfs, weil die Aufregung darüber sowieso Wahlkampf pur ist: die regierenden Konservativen wollen ihn den Basken in die Schuhe schieben, die Opposition macht al Kaida verantwortlich, jeweils um den eigenen Kurs zu rechtfertigen. Am Ende hat die Regierung gelogen: die Opposition gewinnt. Überraschend. Nichts ist ein so schöner Geburtshelfer für ein geeintes Europa wie gemeinsame Betroffenheit durch Terror. Das gilt nicht nur für das „Wir“-Gefühl der europäischen Bevölkerung, sondern auch für den Einigungswillen der europäischen Staaten.
Innere Sicherheit; Außenpolitik / Imperialismus; Wahlen; Moral | |
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