GegenStandpunkt |
Heft: 2-2008, Seite: 64, Umfang: 8 Seiten, Chronik (14), Kurztitel: Inzestdrama von Amstetten
Da wird aus der österreichischen Provinz einmal echt Spannendes gemeldet. Die Weltpresse fällt auch gleich mit Hundertschaften in die Kleinstadt im Mostviertel ein, interviewt alles, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist, schnüffelt und stiert jeden erreichbaren Dreck auf, um den moralischen Voyeurismus der globalen Gemeinde der Anständigen mit allem wünschbaren Stoff zu versorgen. Die Welt schaut auf Amstetten und sieht mit Abscheu und Interesse, was sie lange nicht gesehen hat: Ein Familienvater vergewaltigt die eigene Tochter, nicht einmal sondern über 24 Jahre immer wieder; dafür sperrt er seinen Schatz in ein Verlies im Keller des eigenen Hauses, den er dafür umsichtig ausbaut. Mit seiner Gefangenen gründet der Kerkermeister eine zweite, geheime, unterirdische Familie und macht ihr Kinder.
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