[  Startseite  |  Suche nach Artikeln  ]

 Hefte: [ alle | 2008 |  1  2  3   – 2009  ]   „Blättern“ im Heft: [ ◄− zurück | weiter −► ]

Heft: 1-2009, Seite: 28, Umfang: 3 Seiten, Chronik (8), Kurztitel: Europa schiebt Illegale ab

Abschiebung zum Tariflohn

Wie Europa mit der Ausbeutung illegaler Zuwanderer aufräumt

In der EU gibt es geschätzte 8 Millionen illegale Einwanderer, die dort leben und arbeiten, ohne das zu dürfen. Es gibt Arbeitgeber, die sie brauchen können, und zwar gerade deswegen, weil Leute, die illegal leben, doppelt erpressbar sind: Sie müssen arbeiten, um zu überleben, dürfen sich aber nicht erwischen lassen, weder beim Arbeiten noch beim Leben. Das Gute für die Arbeitgeber daran ist: Leute, die sich verstecken müssen, sind ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und so sehen die Arbeitsbedingungen dann auch aus: Nach offiziellen Ermittlungen der EU-Kommission sind sie „besonders ausbeuterisch“, Schönheiten wie „Zwangsprostitution“ und „illegale Beschäftigung von Minderjährigen“ sind an der Tagesordnung. Als Saisonarbeiter im Bau, als Erntehelfer in der Landwirtschaft, als Hausangestellte, Krankenpfleger und Sexsklaven leisten die Illegalen wertvolle Dienste, die sich für ihre Arbeitgeber oft doppelt lohnen, weil „ausgeübte Tätigkeiten, die ... vergütet werden müssten“, schlichtweg nicht vergütet werden. Wenn die Betroffenen frech werden und auf Bezahlung bestehen, oder wenn man sie nicht mehr braucht, meldet man sie den Behörden und sie werden – unkompliziert für den Arbeitgeber – abgeschoben.

Begriffe:

Ausländerpolitik; Arbeitsrecht; Außenpolitik / Imperialismus

Geopolitik:

Europa

   © 1992-2009 by GegenStandpunkt Verlag, München. Diese Seite wurde erzeugt am 2009-09-15.