Quelle: MEW 14 Juli 1857 - November 1860
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Friedrich Engels
Barbette
B a r b e t t e. - Wenn die Geschütze einer Batterie so hoch
aufgestellt sind, daß sie über den Kamm der Brustwehr und nicht
wie üblich durch Schießscharten feuern, so nennt man das en bar-
bette. Um die Geschütze auf diese Höhe zu bringen, werden ver-
schiedene Mittel angewandt. In Feldbefestigungen bildet eine Auf-
schüttung hinter der Brustwehr den Stand für das Geschütz. In ei-
ner permanenten Befestigung hebt die gewöhnliche gleitende La-
fette oder das drehbare Rahmengestell das Geschütz auf die er-
forderliche Höhe. Geschütze, en barbette aufgestellt, haben nicht
dieselbe Deckung vor dem Feuer des Gegners wie jene, die durch
Schießscharten feuern. Sie werden daher nur dann so plaziert,
wenn in die Brustwehr keine Schießscharten eingebaut werden kön-
nen, weil diese sie erheblich schwächen würde, oder wenn es wün-
schenswert ist, die Reichweite der Geschütze mehr nach rechts und
links auszudehnen, als es mit Schießscharten möglich wäre. Deswe-
gen werden Geschütze en barbette aufgestellt: in Feldbefestigun-
gen, in den ausspringenden Winkeln des Befestigungswerkes und in
Küstenbatterien, die dazu bestimmt sind, ihr Feuer auf Schiffe zu
richten, besonders, wenn die Brustwehr aus Mauerwerk besteht. Um
die Geschütze vor dem Enfilierfeuer zu schützen, werden, wenn
notwendig, Querwälle und Bonnets errichtet.
Geschrieben um den 14. September 1857.
Aus dem Englischen.
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