Quelle: MEW 24 Das Kapital - Zweiter Band


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       #410# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation...
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       V. Die Vermittlung der Umsätze durch die Geldzirkulation
       
       Soweit bisher  entwickelt, verlief  die Zirkulation  zwischen den
       verschiednen Klassen von Produzenten nach folgendem Schema.
       I. Zwischen Klasse I und Klasse II:
         I. 4000c + 1000v + 1000m
                    -------------
        II. .......... 2000c.......+ 500v + 500m.
       Abgemacht ist  also die Zirkulation von IIc = 2000, das umgesetzt
       ist gegen I (1000v + 1000m).
       Es bleibt  - da  wir 4000 Ic einleiten beiseite lassen - noch die
       Zirkulation von  v +  m innerhalb  Klasse  II.  Nun  teilen  sich
       II(v+m) zwischen die Unterklassen IIa und IIb wie folgt:
       2. II. 500v + 500m = a (400v + 400m) + b (100v + 100m).
       Die 400v  (a) zirkulieren innerhalb ihrer eignen Unterklasse; die
       damit bezahlten  Arbeiter kaufen  dafür von  ihnen selbst  produ-
       zierte notwendige Lebensmittel von ihren Anwendern, den Kapitali-
       sten IIa.
       
       #411# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion
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       Da die  Kapitalisten beider Unterklassen ihren Mehrt je zu 3/5 in
       Produkten von  IIa (notwendigen Lebensmitteln) und zu 2/5 in Pro-
       dukten von  IIb (Luxusmitteln)  verausgaben, so  werden  3/5  des
       Mehrwerts a,  also 240, innerhalb der Unterklasse IIa selbst ver-
       zehrt; ebenso 2/5 des Mehrwerts b (der in Luxusmitteln produziert
       und vorhanden ist) innerhalb der Unterklasse IIb.
       Es bleiben zwischen IIa und IIb also noch auszutauschen:
       auf Seite IIa: 160m,
       auf Seite  Ilb: 100v + 60m. Diese gehn ineinander auf. Die Arbei-
       ter IIb kaufen für ihre in Geldlohn erhaltnen 100 von IIa notwen-
       dige Lebensmittel  im Betrag von 100. Die Kapitalisten IIb kaufen
       zum Betrag  von 3/5 ihres Mehrwerts = 60 ebenfalls ihre notwendi-
       gen Lebensmittel von IIa. Die Kapitalisten IIa erhalten damit das
       nötige Geld, um die, oben angenommenen, 2/5 ihres Mehrwerts = 160
       in den  von IIb  produzierten Luxuswaren  anzulegen (100v, die in
       den Händen der Kapitalisten IIb als den gezahlten Arbeitslohn er-
       setzendes Produkt lagern, und 60m). Das Schema hierfür ist also:
       3. IIa. (400v) + (240m) + 160m
                              ----------
            b. .............. 100v + 60m + (40m),
       wo die  eingeklammerten Posten diejenigen sind, die nur innerhalb
       ihrer eignen Unterklasse zirkulieren und verzehrt werden.
       Der direkte Rückfluß des in variablem Kapital vorgeschoßnen Geld-
       kapitals, der  nur stattfindet für die Kapitalistenabteilung IIa,
       die notwendige  Lebensmittel produziert,  ist nur eine durch spe-
       zielle Bedingungen  modifizierte Erscheinung des früher erwähnten
       allgemeinen Gesetzes,  daß den warenproduzenten, die der Zirkula-
       tion Geldvorschießen, selbes zurückkehrt bei normalem Verlauf der
       Warenzirkulation. Woraus  beiläufig folgt,  daß, wenn  hinter dem
       Warenproduzenten überhaupt  ein Geldkapitalist  steht, der wieder
       dem industriellen  Kapitalisten Geldkapital  (in  dem  strengsten
       Sinne des  Worts, also  Kapitalwert in  Geldform) vorschießen der
       eigentliche Rückflußpunkt dieses Geldes die Tasche dieses Geldka-
       pitalisten ist.  In dieser  Weise, obgleich  das Geld  durch alle
       Hände mehr  oder weniger  zirkulieren gehört die Masse des zirku-
       lierenden Geldes  der in  Form von  Banken etc. organisierten und
       konzentrierten Abteilung des Geldkapitals; die Art, wie diese ihr
       Kapital vorschießt,  bedingt den  beständigen finalen Rückfluß in
       Geldform zu  ihr, obgleich  dies wieder  vermittelt ist durch die
       Rückverwandlung des industriellen Kapitals in Geldkapital.
       
       #412# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation...
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       Zur Warenzirkulation  ist immer  zweierlei nötig:  Waren, die  in
       Zirkulation geworfen  werden, und Geld, das in Zirkulation gewor-
       fen wird.  "Der Zirkulationsprozeß erlischt... nicht, wie der un-
       mittelbare Produktenaustausch,  in dem Stellen- oder Händewechsel
       der Gebrauchswerte. Das Geld verschwindet nicht, weil es schließ-
       lich  aus  der  Metamorphosenreihe  einer  Ware  herausfällt.  Es
       schlägt immer nieder auf eine durch die Waren geräumte Zirkulati-
       onsstelle" etc. (Buch I. Kap. III, p. 92. 1*))
       Z.B. in  der Zirkulation  zwischen IIc  und I(v+m) nahmen wir an,
       daß für  diese Zirkulation 500 Pfd.St. in Geld von II vorgeschos-
       sen werden.  Bei der unendlichen Zahl Zirkulationsprozesse, worin
       sich die  Zirkulation zwischen  großen gesellschaftlichen Gruppen
       von Produzenten  auflöst, wird  bald einer aus dieser, bald einer
       aus jener  Gruppe zuerst als Käufer auftreten - also Geld in Zir-
       kulation werfen.  Es ist das, ganz abgesehn von individuellen Um-
       ständen, schon bedingt durch die Verschiedenheit der Produktions-
       perioden und  daher der Umschläge der verschiednen Warenkapitale.
       Also II  kauft mit 500 Pfd.St. zum selben Wertbetrag Produktions-
       mittel von  I, dieses aber kauft von II Konsumtionsmittel für 500
       Pfd.St.; das Geld fließt also zurück zu II; letztres wird in kei-
       ner Weise  bereichert durch diesen Rückfluß. Es warf erst für 500
       Pfd.St. Geld  in Zirkulation  und zog zum selben Wertbetrag Waren
       aus ihr  heraus, es verkauft dann für 500 Pfd.St. Waren und zieht
       zum selben  Wertbetrag Geld  aus ihr  heraus; so  fließen die 500
       Pfd.St. zurück.  In der Tat hat II so in Zirkulation geworfen für
       500 Pfd.St.  Geld und  für 500  Pfd.St. Waren  = 1000 Pfd.St.; es
       zieht aus  der Zirkulation  heraus für  500 Pfd.St. Waren und für
       500 Pfd.St.  Geld. Die Zirkulation braucht für den Umsatz von 500
       Pfd.St. Waren  (I) und  500 Pfd.St.  Waren (II)  nur 500  Pfd.St.
       Geld, wer das Geld also vorgeschossen beim Kauf fremder Ware, er-
       hält es  wieder beim  Verkauf eigner. Hätte daher I zuerst von II
       gekauft Ware für 500 Pfd.St., und später an II verkaufte Ware für
       500 Pfd.St.,  so wurden  die 500 Pfd.St. zu I statt zu II zurück-
       kehren.
       In Klasse  I kehrt das in Arbeitslohn angelegte Geld, d.h. das in
       Geldform vorgeschogne  variable Kapital  in dieser Form nicht di-
       rekt, sondern  indirekt zurück,  auf einem  Umweg. In  II dagegen
       kehren die  500 Pfd.St.  Arbeitslohn direkt  von den Arbeitern an
       die Kapitalisten  zurück, wie diese Rückkehr immer direkt ist, wo
       Kauf und  Verkauf zwischen denselben Personen sich so wiederholt,
       daß sie  abwechselnd einander  als Käufer und Verkäufer von Waren
       beständig gegenübertreten. Der Kapitalist II zahlt die
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       1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe S. 126, 127
       
       #413# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion
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       Arbeitskraft in Geld; er verleiht dadurch die Arbeitskraft seinem
       Kapital ein  und tritt  nur durch diesen Zirkulationsvorgang, der
       für ihn  nur Verwandlung  von Geldkapital  in produktives Kapital
       ist, als industrieller Kapitalist dem Arbeiter als seinem Lohnar-
       beiter gegenüber. Dann aber tritt der Arbeiter, der in erster In-
       stanz Verkäufer,  Händler in  eigner Arbeitskraft war, in zweiter
       Instanz als  Käufer, als  Geldbesitzer, dem  Kapitalisten als dem
       Warenverkäufer gegenüber;  damit fließt diesem das in Arbeitslohn
       ausgelegte Geld  zurück. Soweit  der Verkauf  dieser Waren  nicht
       Prellerei etc.  einschließt, sondern Äquivalente in Ware und Geld
       ausgetauscht werden,  ist derselbe  nicht ein Prozeß, wodurch der
       Kapitalist sich  bereichert. Er zahlt den Arbeiter nicht zweimal,
       erst in Geld und dann in Ware; sein Geld kehrt zu ihm zurück, so-
       bald der Arbeiter es in Ware bei ihm auslöst.
       Das in  variables Kapital  verwandelte Geldkapital  - also das in
       Arbeitslohn vorgeschoßne  Geld -  spielt aber  eine Hauptrolle in
       der Geldzirkulation  selbst, weil - da die Arbeiterklasse von der
       Hand in  den Mund  leben muß, also den industriellen Kapitalisten
       keine langen  Kredite geben  kann -  auf zahllosen  örtlich  ver-
       schiednen Punkten der Gesellschaft gleichzeitig variables Kapital
       in Geld vorgeschossen werden muß in gewissen kurzen Terminen, wie
       Woche etc. - in relativ rasch sich wiederholenden Zeitabschnitten
       (je kürzer diese Abschnitte, desto kleiner kann relativ die durch
       diesen Kanal auf einmal in Zirkulation geworfne gesamte Geldsumme
       sein) -,  welches auch  immer die  verschiednen Umschlagsperioden
       der Kapitale  in verschiednen Industriezweigen sein mögen. In je-
       dem Land  kapitalistischer Produktion  bildet das so vorgeschoßne
       Geldkapital einen  proportionell entscheidenden Anteil an der Ge-
       samtzirkulation, um  so mehr, da dasselbe Geld - vor seinem Rück-
       fluß zum  Ausgangspunkt -  in den mannigfachsten Kanälen sich um-
       treibt und  als Zirkulationsmittel  für eine  Unzahl  andrer  Ge-
       schäfte fungiert.
       
                                     ---
       
       Betrachten wir  jetzt die Zirkulation zwischen I(v+m) und IIc von
       einem andern Gesichtspunkt aus.
       Die Kapitalisten  I schießen 1000 Pfd.St. in Zahlung von Arbeits-
       lohn vor, womit die Arbeiter für 1000 Pfd.St. Lebensmittel kaufen
       von den  Kapitalisten II  und diese wieder für dasselbe Geld Pro-
       duktionsmittel von den Kapitalisten I. Letztren ist ihr variables
       Kapital in  Geldform nun  zurückgekehrt, während die Kapitalisten
       II die Hälfte ihres konstanten Kapitals aus der Form von Warenka-
       pital in  produktives Kapital rückverwandelt haben. Die Kapitali-
       sten II schießen weitere 500 Pfd.St. Geld
       
       #414# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation
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       vor, um Produktionsmittel bei I zu heben; die Kapitalisten I ver-
       ausgaben das Geld in Konsumtionsmitteln von II; diese 500 Pfd.St.
       fließen so den Kapitalisten II zurück; sie schießen sie von neuem
       vor, um  das letzte Viertel ihres in Ware verwandelten konstanten
       Kapitals rückzuverwandeln  in seine  produktive Naturalform. Dies
       Geld strömt  wieder zu I zurück und hebt von neuem bei II Konsum-
       tionsttel zu  gleichem Betrage; damit fließen die 500 Pfd.St. zu-
       rück an  II; dessen  Kapitalisten sind jetzt wie vorhin im Besitz
       von 500  Pfd.St. Geld  und 2000  Pfd. St. konstantem Kapital, das
       aber aus der Form von Warenkapital in produktives Kapital neu um-
       gesetzt worden ist. Mit 1500 Pfd.St. Geld ist eine Warenmasse von
       5000 Pfd.St.  zirkuliert worden; nämlich 1. I zahlt an die Arbei-
       ter 1000 Pfd.St. für Arbeitskraft zum gleichen Wertbelauf; 2. die
       Arbeiter kaufen  mit selben  1000 Pfd.St. Lebensmittel von II; 3.
       II kauft  mit demselben  Geld Produktionsmittel  von I, dem damit
       1000 Pfd.St. variables Kapital in Geldform wiederhergestellt ist;
       4. II  kauft mit  500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; 5. I kauft
       mit selben  500 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II; 6. II kauft mit
       selben 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; 7. I kauft mit selben
       500 Pfd.St. Lebensmittel von II. An II sind 500 Pfd.St. zurückge-
       flossen, die  es außer seinen 2000 Pfd.St. in Ware in Zirkulation
       warf und  für die es der Zirkulation kein Äquivalent in Ware ent-
       zogen. 47)
       Die Umsetzung verläuft also wie folgt:
       1. I  zahlt 1000  Pfd.St. Geld  für Arbeitskraft, also für Ware =
       1000 Pfd.St.
       2. Die  Arbeiter kaufen  mit ihrem Arbeitslohn zum Geldbetrag von
       1000 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II; also Ware = 1000 Pfd.St.
       3. II  kauft für  die von den Arbeitern gelösten 1000 Pfd.St. zum
       selben Wert Produktionsmittel von I; also Ware = 1000 Pfd.St.
       Damit sind  1000 Pfd.St. Geld als Geldform des variablen Kapitals
       an I zurückgeflossen.
       4. II  kauft für 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; also Ware =
       500 Pfd.St.
       5. I  kauft für  selbe 500  Pfd.St. Konsumtionsttel  von II; also
       Ware 500 Pfd.St.
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       47) Die  Darstellung weicht  hier etwas  ab von  der oben (S. 374
       1*)) gegebnen. Dort warf auch I eine unabhängige Summe von 500 in
       die Zirkulation. Hier liefert II allein das zuschüssige Geldmate-
       rial die  Zirkulation. Dies  ändert jedoch nichts am Schlußergeb-
       nis. - F.E.
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       1*) Siehe vorl. Band, S. 399
       
       #415# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion
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       6. II  kauft für  selbe 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; also
       Ware = 500 Pfd.St.
       7. I  kauft für  selbe 500 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II; also
       Ware = 500 Pfd.St.
       Summe des umgesetzten Warenwerts = 5000 Pfd.St.
       Die 500  Pfd.St., die  II im  Kauf vorgeschossen, sind zu ihm zu-
       rückgekehrt.
       Resultat ist:
       1. I  besitzt variables  Kapital in  Geldform zum Belauf von 1000
       Pfd.St., die es ursprünglich der Zirkulation vorschoß; es hat au-
       ßerdem verausgabt  für seine individuelle Konsumtion 1000 Pfd.St.
       - in  seinem eignen  Warenprodukt, d.h.,  es hat das Geld veraus-
       gabt, das  es für  den Verkauf von Produktionsmitteln zum Wertbe-
       trag von 1000 Pfd.St. einnahm.
       Andrerseits ist  die Naturalform, worin sich das in Geldform exi-
       stierende variable  Kapital umsetzen  muß - d.h. die Arbeitskraft
       -, durch  den Konsum  erhalten, reproduziert und wieder vorhanden
       als derjenige  einzige Handelsartikel  ihrer Besitzer,  den diese
       verkaufen müssen,  wenn sie leben wollen. Es ist also auch repro-
       duziert das Verhältnis von Lohnarbeitern und Kapitalisten.
       2. Das  konstante Kapital  von II  ist in natura ersetzt, und die
       von selbem  II der Zirkulation vorgeschoßnen 500 Pfd.St. sind ihm
       zurückgekehrt.
       Für die Arbeiter I ist die Zirkulation die einfache von W-G-W.
       1                  2
       W (Arbeitskraft) - G (1000 Pfd.St., Geldform  des variablen Kapi-
                 3
       tals I) - W  (notwendige  Lebensmittel   zum  Betrage   von  1000
       Pfd.St.); diese  100 Pfd.St. versilbern bis zum selben Wertbetrag
       das in Form von Ware - Lebensmitteln - existierende konstante Ka-
       pital II.
       Für die  Kapitalisten II  ist der  Prozeß: W-G, Verwandlung eines
       Teils ihres  Warenprodukts in  Geldform, woraus es rückverwandelt
       wird in  Bestandteile des produktiven Kapitals - nämlich in einen
       Teil der ihnen notwendigen Produktionsmittel.
       Bei dem Vorschuß von G (500 Pfd.St.), den die Kapitalisten II ma-
       chen zum  Ankauf der  andren Teile der Produktionsmittel, ist die
       Geldform des noch in Warenform (Konsumtionsmitteln) existierenden
       Teils von  II, antizipiert;  im Akt  G-W, wo II mit G kauft und W
       von I  verkauft wird, verwandelt sich das Geld (II) in einen Teil
       des produktiven  Kapitals, während  W (I) den Akt W-G durchmacht,
       sich in Geld verwandelt, das aber keinen Bestandteil des Kapital-
       werts für  I vorstellt, sondern versilberten Mehrwert, der nur in
       Konsumtionsmitteln verausgabt wird.
       
       #416# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation...
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       In der  Zirkulation G-W...  P... W'-G'  ist der erste Akt G-W des
       einen Kapitalisten  der letzte  W'-G' eines andern (oder Teil da-
       von); ob dies W, wodurch G in produktives Kapital umgesetzt wird,
       für den  Verkäufer von  W (der  also dies W in Geld umsetzt) kon-
       stanten  Kapitalbestandteil,  variablen  Kapitalbestandteil  oder
       Mehrwert vorstellt,  ist für die Warenzirkulation selbst durchaus
       gleichgültig.
       Was die Klasse I in bezug auf den Bestandteil v+m ihres Warenpro-
       dukts angeht,  so zieht sie mehr Geld aus der Zirkulation heraus,
       als sie  hineingeworfen hat.  Erstens kehren ihr die 1000 Pfd.St.
       variables Kapital  zurück; zweitens verkauft sie (siehe oben, Um-
       setzung Nr.  4) für  500 Pfd.St. Produktionsmittel: damit ist die
       Hälfte ihres  Mehrwerts versilbert;  dann (Umsetzung  Nr. 6) ver-
       kauft sie  wieder für  500 Pfd.St.  Produktionsmittel, die zweite
       Hälfte ihres Mehrwerts, und damit ist der ganze Mehrwert in Geld-
       form der  Zirkulation entzogen  worden; also  sukzessive  1.  va-
       riables Kapital  in Geld  rückverwandelt =  1000 Pfd.St.;  2. die
       Hälfte des  Mehrwerts versilbert  = 500  Pfd.St.;  3.  die  andre
       Hälfte des  Mehrwerts =  500 Pfd.St.;  also Sununa: 1000v + 1000m
       versilbert =  2000 Pfd.St. Obgleich I (abgesehn von den später zu
       betrachtenden Umsätzen,  die die  Reproduktion von Ic vermitteln)
       nur 1000  Pfd.St. in  Zirkulation warf, hat es ihr doppelt soviel
       entzogen. Natürlich  verschwindet das  versilberte (in  G verwan-
       delte) in sofort wieder in andre Hand (II) dadurch, daß dies Geld
       in Konsumtionsmitteln  vermöbelt wird. Die Kapitalisten von I ha-
       ben nur soviel in  G e l d  entzogen, als sie an Wert in  W a r e
       hineinwarfen; daß dieser Wert Mehrwert ist, d.h. den Kapitalisten
       nichts kostet, ändert absolut nichts am Wert dieser Waren selbst;
       ist also,  soweit es  sich um  Wertumsatz in der Warenzirkulation
       handelt, vollständig gleichgültig. Die Versilberung des Mehrwerts
       ist natürlich verschwindend, wie alle andern Formen, die das vor-
       geschoßne Kapital  irr seinen  Umsetzungen durchläuft. Sie dauert
       gerade nur so lange wie der Zwischenraum zwischen Verwandlung der
       Ware I  in Geld  und der darauffolgenden Verwandlung des Geldes I
       in Ware II.
       Wären die Umschläge kürzer angenommen - oder, vom Standpunkt ein-
       facher Warenzirkulation  aus betrachtet,  die Anzahl  der Umläufe
       des zirkulierenden  Geldes rascher  -, so  wäre noch weniger Geld
       hinreichend, um  die umgesetzten  Warenwerte zu  zirkulieren; die
       Summe ist  stets bestimmt  - wenn  die Anzahl der sukzessiven Um-
       sätze gegeben - durch die Preissumme, resp. Wertsumme, der zirku-
       lierenden Waren.  Welche Proportion dieser Wertsumme aus Mehrwert
       einerseits und  Kapitalwert andrerseits besteht, ist dabei durch-
       aus gleichgültig.
       Würde in unserm Beispiel der Arbeitslohn bei I viermal des Jahres
       ausgezahlt,
       
       #417# 20 Kapitel - Einfache Reproduktion
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       so 4  x 250 = 1000. Es würden also 250 Pfd.St. in Geld hinreichen
       für die Zirkulation Iv - 1/2 IIc und für die Zirkulation zwischen
       dem variablen  Kapital I,  und der  Arbeitskraft I. Ebenso wären,
       wenn die  Zirkulation zwischen  Im und IIc in vier Umschlägen er-
       folgt, nur 250 Pfd.St. dazu nötig, also im ganzen eine Geldsumme,
       resp. ein  Geldkapital von  500 Pfd.St. für Zirkulation von Waren
       zum Betrag  von 5000 Pfd.St. Der Mehrwert würde dann, statt zwei-
       mal sukzessive  zur Hälfte,  jetzt viermal sukzessive zu 1/4 ver-
       silbert.
       Wenn statt  II, in  Umsetzung Nr.  4, I als Käufer auftritt, also
       500 Pfd.St. Geld in Konsumtionsnütteln von selbem Wertumfang ver-
       ausgabt, so  kauft dann  II in  Umsetzung Nr. 5 Produktionsmittel
       mit denselben  500 Pfd.St.; 6. I kauft Konsumtionsmittel mit sel-
       ben 500  Pfd.St.; 7. II kauft mit selben 500 Pfd.St. Produktions-
       mittel; die  500 Pfd.St.  kehren also schließlich zu I wie vorhin
       zu II, zurück. Der Mehrwert wird hier versilbert durch von seinen
       kapitalistischen Produzenten  selbst  in  ihrer  Privatkonsumtion
       verausgabtes Geld,  das antizipierte  Revenue vorstellt,  antizi-
       pierte Einnahme aus dem in der noch zu verkaufenden Ware stecken-
       den Mehrwert.  Die Versilberung  des Mehrwerts findet nicht statt
       durch den  Rückfluß der  500 Pfd.St.; denn neben den 1000 Pfd.St.
       in Ware  Iv, hat I, am Schluß von Umsetzung Nr. 4, 500 Pfd.St. in
       Geld in  die Zirkulation geworfen, und dies war zuschüssig, nicht
       - soviel  wir wissen - Erlös verkaufter Ware. Fließt dies Geld an
       I zurück,  so hat I damit nur sein zuschüssiges Geld zurückerhal-
       ten, nicht seinen Mehrwert versilbert. Die Versilberung des Mehr-
       werts von  I findet  nur statt  durch den  Verkauf der  Waren Im,
       worin er  steckt, und  dauert jedesmal nur so lang, als das durch
       Verkauf der  Ware eingelöste Geld nicht von neuem in Konsumtions-
       mitteln verausgabt ist.
       I kauft  mit zuschüssigem  Geld (500 Pfd.St.) von II Konsumtions-
       mittel; dies  Geld ist  verausgabt von I, es hat dafür Äquivalent
       in Ware II; das Geld fließt zum ersten Mal zurück dadurch, daß II
       von I für 500 Pfd.St. Ware kauft; es fließt also zurück als Äqui-
       valent der  von I  verkauften Ware,  aber  diese  Ware  kostet  I
       nichts, bildet  also Mehrwert  für 1, und so  v e r s i l b e r t
       d a s   v o n   i h m   s e l b s t   i n   Z i r k u l a t i o n
       g e w o r f n e       G e l d       s e i n e n       e i g n e n
       M e h r w e r t;   ebenso bei  seinem zweiten  Kauf (Nr. 6) hat 1
       sein Äquivalent  in Ware II erhalten. Gesetzt, II kaufe nun nicht
       (Nr. 7)  Produktionsmittel von  I, so hätte I in der Tat für 1000
       Pfd.St. Konsumtionsmittel  gezahlt -  seinen ganzen  Mehrwert als
       Revenue   verzehrt   -,   nämlich   500   in   seinen   Waren   I
       (Produktionsmitteln) und  500 in  Geld; es hätte dagegen noch für
       500 Pfd.St.  in seinen Waren I (Produktionsmitteln) auf Lager und
       wäre dagegen 500 Pfd.St. in Geld losgeworden.
       
       #418# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation...
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       Dahingegen hätte  II drei  Viertel seines konstanten Kapitals aus
       der Form  von Warenkapital in produktives Kapital rückverwandelt;
       ein Viertel dagegen in der Form von Geldkapital (500 Pfd.St.), in
       der Tat von brachliegendem Geld oder seine Funktion unterbrechen-
       dem und  abwartendem Geld.  Dauerte diese  Situation  länger,  so
       müßte II  die Stufenleiter  der Reproduktion um ein Viertel redu-
       zieren. -  Die 500 in Produktionsmitteln aber, die I auf dem Hals
       hat, sind  nicht in Warenform existierender Mehrwert; sie sind an
       der Stelle der vorgeschoßnen 500 Pfd.St. Geld da, die I besaß ne-
       ben seinem  Mehrwert von  1000 Pfd.St. in Warenform. Als Geld be-
       finden sie  sich in  stets realisierbarer Form; als Ware sind sie
       momentan unverkäuflich.  Soviel ist  klar, daß einfache Reproduk-
       tion -  wo jedes  Element des produktiven Kapitals in II wie in I
       ersetzt werden  muß - hier nur möglich bleibt, wenn die 500 Gold-
       vögel zurückkehren zu I, das sie zuerst ausfliegen ließ.
       Gibt ein Kapitalist (hier haben wir nur noch industrielle Kapita-
       listen vor uns, zugleich Repräsentanten aller andern) Geld aus in
       Konsumtionsmitteln, so  ist es für ihn alle geworden, den Weg al-
       les Fleisches  gegangen. Fließt  es wieder zu ihm zurück, so kann
       das nur geschehn, soweit er es für Waren - also durch sein Waren-
       kapital -  aus der  Zirkulation herausfischt. Wie der Wert seines
       ganzen jährlichen  Warenprodukts (das für ihn = Warenkapital), so
       ist der  jedes Elements  desselben, d.h. der Wert jeder einzelnen
       Ware, für ihn zerfällbar in konstanten Kapitalwert, variablen Ka-
       pitalwert und Mehrwert. Die Versilbrung jeder einzelnen der Waren
       (die als Elemente das Warenprodukt bilden) ist also zugleich Ver-
       silbrung eines  gewissen Quotums des im ganzen Warenprodukt stec-
       kenden Mehrwerts.  Es ist also im gegebnen Fall wörtlich richtig,
       daß der  Kapitalist selbst das Geld in die Zirkulation warf - und
       zwar bei Verausgabung desselben in Konsumtionstteln -, womit sein
       Mehrwert versilbert, alias realisiert wird. Es handelt sich dabei
       natürlich nicht um identische Geldstücke, sondern um einen Betrag
       in klingendem  Geld, gleich dem (oder gleicher Teil von dem), den
       er zur  Bestreitung persönlicher  Bedürfnisse in  die Zirkulation
       geworfen.
       In der Praxis geschieht dies in doppelter Weise: Ist das Geschäft
       erst innerhalb  des laufenden Jahrs eröffnet worden, so dauert es
       gute Weile,  im besten  Fall einige  Monate, bevor der Kapitalist
       aus der  Geschäftseinnahme selbst  Geld für  seinen  persönlichen
       Konsum ausgeben  kann. Er  suspendiert deswegen keinen Augenblick
       seine Konsumtion.  Er schießt sich selbst (ob aus eigner oder per
       Kredit aus  fremder Tasche, ist hier ganz gleichgültiger Umstand)
       Geld auf  erst zu ergatternden Mehrwert vor; damit aber auch zir-
       kulierendes Medium zur Reallsation später zu realisierenden Mehr-
       werts.
       
       #419# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion
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       Ist das  Geschäft dagegen  schon länger  im regelmäßigen Gang, so
       verteilen sich  Zahlungen und  Einnahmen auf  verschiedne Termine
       während des  Jahrs. Eins  aber geht ununterbrochen fort, die Kon-
       sumtion des  Kapitalisten, die  antizipiert und  deren Umfang be-
       rechnet wird  nach gewisser Proportion zu der gewohnten oder ver-
       anschlagten Einnahme. Mit jeder Portion verkaufter Ware wird auch
       ein Teil  des jährlich  zu machenden  Mehrwerts realisiert. Würde
       aber während  des ganzen  Jahrs nur  soviel der produzierten Ware
       verkauft, wie  nötig, um die in ihr enthaltnen konstanten und va-
       riablen Kapitalwerte  zu ersetzen; oder fielen die Preise so, daß
       beim Verkauf  des ganzen  jährlichen Warenprodukts nur der in ihm
       enthaltne vorgeschoßne Kapitalwert realisiert würde, so träte der
       antizipatorische Charakter des auf künftigen Mehrwert hin veraus-
       gabten Geldes klar hervor. Macht unser Kapitalist Fallite, so un-
       tersuchen seine Gläubiger und das Gericht, ob seine antizipierten
       Privatausgaben in  richtiger Proportion  zum  Umfang  seines  Ge-
       schäfts und  der selbem  gewöhnlich  oder  normal  entsprechenden
       Mehrwerteinnahme stehn.
       Mit Bezug  auf die  ganze Kapitalistenklasse  erscheint aber  der
       Satz, daß  sie das  Geld zur  Realisation ihres  Mehrwerts (resp.
       auch zur  Zirkulation ihres  Kapitals, konstanten  und variablen)
       selbst in  die Zirkulation  werfen muß,  nicht nur nicht paradox,
       sondern als  notwendige Bedingung  des ganzen  Mechanismus:  denn
       hier gibt  es nur  zwei Klassen: die Arbeiterklasse, die nur über
       ihre Arbeitskraft  verfügt; die  Kapitalistenklasse, die im Mono-
       polbesitz der gesellschaftlichen Produktionsmittel wie des Geldes
       ist. Das  Paradoxe läge  darin, wenn die Arbeiterklasse in erster
       Instanz das zur Realisation des in den Waren steckenden Mehrwerts
       notwendige Geld aus eignen Mitteln vorschösse. Der einzelne Kapi-
       talist verrichtet diesen Vorschuß aber immer nur in der Form, daß
       er als  Käufer agiert, Geld verausgabt im Ankauf von Konsumtions-
       mitteln oder  Geld vorschießt im Ankauf von Elementen seines pro-
       duktiven Kapitals,  sei es von Arbeitskraft, sei es von Produkti-
       onsmitteln. Er  gibt das Geld immer nur weg gegen ein Äquivalent.
       Er schießt  der Zirkulation nur Geld vor in derselben Art, wie er
       ihr Ware  vorschießt. Er  agiert beidemal als Ausgangspunkt ihrer
       Zirkulation.
       Der wirkliche Hergang wird durch zwei Umstände verdunkelt.
       1. Die  Erscheinung des   H a n d e l s k a p i t a l s   (dessen
       erste Form immer Geld, da der Kaufmann als solcher kein "Produkt"
       oder "Ware" herstellt) und des  G e l d k a p i t a l s,  als Ge-
       genstandes der  Manipulation einer  besondern Sorte von Kapitali-
       sten, in dem Zirkulationsprozeß des industriellen Kapitals.
       2. Die  Spaltung des Mehrwerts - der in erster Hand immer in Hand
       des industriellen Kapitalisten sich befinden muß - in verschiedne
       Kategorien,
       
       #420# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation
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       als deren  Träger neben dem industriellen Kapitalisten der Grund-
       besitzer (für  Bodenrente), der Wucherer (für Zins) etc. erschei-
       nen, ditto  die Regierung  und ihre  Beamten, Rentiers etc. Diese
       Burschen erscheinen  als Käufer gegenüber dem industriellen Kapi-
       talisten und  insoweit als Versilbrer seiner Waren; pro parte 1*)
       werfen auch  sie "Geld"  in die Zirkulation, und er erhält es von
       ihnen. Wobei  stets vergessen wird, aus welcher Quelle sie es ur-
       sprünglich erhielten und stets wieder von neuem erhalten.
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       1*) anteilmäßig

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