GegenStandpunkt |
Heft: 3-1993, Seite: 58, Umfang: 9 Seiten, Kurztitel: Arbeiterprotest gegen Standortpflege
Die BASF verschafft sich ein Monopol auf Kali, indem es mit Zustimmung und finanzieller Unterstützung des Staates das Werk in Bischofferode aufkauft und dichtmacht. Mit einer Absage ihrer Forderung an die Regierung konfrontiert, die Verträge für unwirksam zu erklären, wähnen sich die entlassenen Bergarbeiter als Opfer westdeutschen (Monopol-)Kapitals und einer verkehrten Standortpolitik und demonstrieren als Deutsche 2. Klasse mittels Betriebsbesetzung und Hungerstreik für das Recht auf ostdeutsche Gleichbehandlung im Standort Gesamtdeutschland. Der Staat erteilt ihnen und potenziellen Nachahmern eine ebenso demonstrative Absage wie die zuständige Gewerkschaft, die ihre westdeutsche Basis für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gegen die der ostdeutschen Kumpel aufmarschieren lässt.
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