GegenStandpunkt |
Heft: 1-2008, Seite: 5, Umfang: 2 Seiten, Chronik (1), Kurztitel: Armut macht krank
„Armut macht krank. Armut führt dazu, dass Menschen früher sterben und häufiger leiden müssen“. Und da kennen sich die Medizinmänner aus: „Mediziner wissen das schon länger. Dennoch wird die weltweite Ungleichheit zwischen Arm und Reich immer größer“. Dieses „dennoch“ ist schon ein bisschen kühn. Es lebt von der Vorstellung, dass die maßgeblichen Interessen, die die Armut „sozioökonomisch und politisch bedingen“, das Elend nicht auf sich beruhen lassen können, wo doch die Mediziner wissen und darauf hinweisen, dass Armut gesundheitsschädlich ist. Das hat schon eher etwas von ärztlichem Größenwahn, dass die Menschheit gar nicht anders kann, als ihren Ratschlägen Folge zu leisten, wo sie doch wissen, was gut für die ist.
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