GegenStandpunkt |
Heft: 2-1994, Seite: 77, Umfang: 11 Seiten, Kurztitel: Tarifrunde: Lohnsenkung gegen „Beschäftigungssicherung“
Die Gewerkschaft antwortet auf die Forderung der Unternehmerverbände nach einem – wörtlich – „Umbruch“ im Verhältnis von Lohn und Leistung, indem sie selber den Lohn ins Verhältnis zum Mangel an „Beschäftigung“ setzt und statt der üblichen „Anpassungen“ – wg. Inflation etc. – tarifvertragliche „Beschäftigungssicherung“ verlangt, durch Umverteilung von weniger Arbeitszeit und Lohn auf alle. Kombiniert mit den Ansprüchen der Unternehmen als der Bedingung jeder „Beschäftigung“ zeitigt dieses Ideal tarifliche Lohnsenkungen, die weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit und die „Öffnung“ der Tarifverträge zur Anpassung an die je betrieblichen Gegebenheiten. Die Gewerkschaft darf diese Entfaltung unternehmerischer Freiheit immerhin als ein Bemühen um „Beschäftigung“ würdigen.
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